Der Mutter-Kind-Pass ist eine Vorsorgeprogramm, das 1974 in Österreich eingeführt wurde. Es sieht 5 Untersuchungen während der Schwangerschaft vor und außerdem insgesamt 9 Untersuchungen des Kindes bis zum 62. Lebensmonat. Die Mutter-Kind-Pass Untersuchungen sind zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber Achtung: Nur wenn die 5 Untersuchungen in der Schwangerschaft und die ersten 5 Untersuchungen des Kindes fristgerecht durchgeführt werden, wird das volle Kinderbetreuungsgeld ausgezahlt.

1. Mutter-Kind-Pass Untersuchung (bis Ende der 16 SSW, Empfehlung 7. – 11. SSW):

  • Errechnung des voraussichtlichen Entbindungstermins
  • Ausstellung des Mutter-Kind-Passes
  • Gynäkologische Routinekontrolle mit PAP-Abstrich, Sekretbefundung und vaginalem Tastbefund
  • Kontrolle von Blutdruck, Harn und Gewicht
  • 1. vorgeschriebene Blutabnahme
  • Terminvereinbarung bzw. Überweisung zum Combined Test/Nackentransparenz
  • Ausstellung der Schwangerschaftsbestätigung

2. Mutter-Kind-Pass Untersuchung (17 – 20 SSW):

  • Ultraschall
  • Kontrolle von Blutdruck, Harn und Gewicht
  • gynäkologische Untersuchung
  • Überweisung zum Organscreening

3. Mutter-Kind-Pass Untersuchung (25.-28.SSW):

  • Ultraschall
  • Kontrolle von Blutdruck, Harn und Gewicht
  • 2. vorgeschriebene Blutabnahme (Blutgruppe, Blutbild, Toxoplasmose Test, Rötel Antikörper, HIV Test, Lues)
  • gynäkologische Untersuchung
  • Ausstellung der Karenzbestätigung

4. Mutter-Kind-Pass Untersuchung (30.-34.SSW):

  • Ultraschall
  • Kontrolle von Blutdruck, Harn und Gewicht
  • gynäkologische Untersuchung
  • Laborüberweisung für Oralen Glucose Toleranztest, Blutbild und Hepatitis B-Screening

5. Mutter-Kind-Pass Untersuchung (35.-38.SSW):

  • Ultraschall
  • Kontrolle von Blutdruck, Harn und Gewicht
  • gynäkologische Untersuchung
  • Feststellung der Kindeslage

Pränataldiagnostik

Combined Test – Zeitpunkt 11.-14. Schwangerschaftswoche

Der Combined-Test gilt derzeit als die modernste und sicherste Methode zur Früheinschätzung eines Down-Syndrom-Risikos, aber auch Organfehlbildungen, wie zum Beispiel Herzfehler, können so frühzeitig erkannt werden. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um ein kombiniertes Verfahren. Der Test ist zweistufig und kann ausschließlich zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Er besteht aus folgenden Untersuchungsschritten:

  • sonographische Bestimmung der Nackentransparenz
    (Nackendickemessung) beim Embryo
  • Blutabnahme bei der Mutter (Bestimmung bestimmter Hormonspiegel, PAPP-A und beta HCG im Blut)

Bei einer sehr genauen Ultraschalluntersuchung des Embryos zu einem definierten Zeitpunkt wird die Dicke der Nackenfalte bestimmt. Mit Hilfe eines speziellen Computerprogrammes wird schließlich aus den gemessenen Ultraschalldaten, den aus dem mütterlichen Blut bestimmten Hormonwerten kombiniert mit dem mütterlichen Altersrisiko ein Gesamtrisiko für das Down-Syndrom berechnet. Das Ergebnis wird als Verhältniszahl angegeben: Zum Beispiel bedeutet ein Risiko für Down-Syndrom von 1:300, dass von 300 Schwangeren mit dem selben Risiko, eine Frau ein Kind mit Down-Syndrom bekommt.

Mit Hilfe des Combined Tests wird ein individuellere Wahrscheinlichkeit für ein Down-Syndrom berechnet, als bei der rein altersabhängigen Wahrscheinlichkeit. Der Test kann nie die Frage beantworten, ob ein ungeborenes Kind Down-Syndrom hat oder nicht. Der Test kann eine individuelle Entscheidungshilfe sein, ob weitere Untersuchungen durchgeführt werden sollen, um diese Frage zu klären. Als weitere Untersuchungen kämen eine Plazenta- oder Chorionzottenbiopsie oder eine Fruchtwasseruntersuchung in Frage. Da diese Untersuchungen mit einem Fehlgeburtsrisiko verbunden sind, werden sie erst am einer Wahrscheinlichkeit einer Chromosomenstörung von 1:300 empfohlen.

Organscreening – Zeitpunkt 20.-24. Schwangerschaftswoche

Beim Organscreening werden in einer sehr detaillierten Ultraschalluntersuchung des Kindes alle wichtigen inneren Organe, das Gesicht und der Kopf, die Wirbelsäule, die Bauchwand und die Extremitäten vermessen und beurteilt. Man geht davon aus, dass dabei ca. 90% aller strukturellen Fehlbildungen erkannt werden. Das bedeutet aber auch, dass 10% unentdeckt bleiben.
Gerne berate ich Sie im Rahmen der ersten Schwangerschaftskontrollen über die beiden Untersuchungen. Wenn Sie die Untersuchungen durchführen lassen wollen, überweise ich Sie an ein spezialisiertes Zentrum. An diesen Zentren arbeiten hochspezialisierte Fachleute mit sehr hochauflösenden Ultraschallgeräten. Trotzdem kann auch nach Durchführung beider Tests die Frage, ob ein Kind gesund zur Welt kommen wird, nicht mit 100%iger Sicherheit beantwortet werden.

Kontaktformular Dr. Wojtek Wiltos

Sie erreichen Dr. Wojtek Wiltos telefonisch unter +43 1 4868848 oder senden Sie mit Hilfe des folgenden Formulars eine E-Mail.